Die Wissenschaft hat eingesehen: Die erste Zeit nach der Geburt ist wichtig für die Bindung zwischen Mutter und Kind. Aus diesem Grunde warten auch Hebamme und Ärzte mit der Versorgung des Babys – sofern es keine Komplikationen gab. Der Säugling wird erst nach einigen Minuten abgenabelt. Vorher kann die Mutter ihr Baby begrüßen und beschnuppern. Nun ist das Baby geboren. Der schwerste Teil ist geschafft. War die Geburt unkompliziert, kümmert sich die Hebamme um das Kind. Zuerst untersucht sie eine Blutprobe aus der Nabelschnurarterie. Hier wird der Säuregehalt bestimmt. Aus dem Wert wird ersichtlich, wie gut das Baby mit Sauerstoff versorgt ist. Notfalls muss es beatmet werden.
Der Apgar-Test
Der sogenannte Apgar-Test wird wenige Minuten nach der Geburt durchgeführt. Erfahrene Geburtshelfer müssen dazu nicht einmal Kind und Mutter voneinander trennen. Sie achten einfach auf folgende Dinge: Macht das Baby schwache oder kräftige Bewegungen? Wie sind seine Reflexe? Umklammert es den hingehaltenen Finger? Ist seine Hautfarbe rosig, bläulich oder blass? Aus all diesen Fragen wird eine Summe an erreichten Punkten gebildet. Die meisten Neugeborenen erhalten einen Apgar-Wert zwischen sieben und zehn. Dieser Wert wird in den Mutterpass eingetragen. Beträgt der Wert weniger als sieben Punkte, muss das Kind ärztlich beobachtet werden. Im Notfall erfolgt eine Behandlung, z.B. die Gabe von Sauerstoff.
In diesem Zusammenhang wird verschlucktes Fruchtwasser abgesaugt. Zugleich prüft der Arzt, ob Speiseröhre und Nase vom Baby durchgängig und frei sind. Das Baby wird gewogen, Körperlänge und Kopfumfang werden gemessen. Nach erfolgter Untersuchung wird das Baby gewaschen und angezogen. Die Gabe von Vitamin-K-Tropfen soll verhindern, dass es zu Störungen bei der Blutgerinnung kommt.
Wenn es Komplikationen bei der Entbindung gab
Nach einem (Not-)Kaiserschnitt wird das Baby nur kurz der Mutter gezeigt, sofern sie keine Vollnarkose bekommen hat. In einem Nebenraum kümmert sich dann ein Arzt um das Neugeborene. Auch hier wird der Apgar-Test vorgenommen. Manchmal sind einige Organe des Säuglings noch nicht ausgereift. Dann muss es in den Brutkasten.
Das erste Stillen
Zur ersten Versorgung des Säuglings gehört auch das Stillen. Inzwischen ist es üblich, dass die Mutter direkt nach der Geburt das Kind an der Brust anlegen darf. Tatsächlich fängt das Kind sofort an zu nuckeln. Die richtige Milch schießt jedoch erst nach einigen Tagen ein. Dennoch ist die Vormilch sehr wichtig für die Versorgung, Beruhigung und weitere Entwicklung des Kindes.
Das Wochenbett
In den Tagen nach der Geburt kümmert sich eine Hebamme um die Mutter und ihr Neugeborenes. Sie überprüft das Gewicht des Kindes und die Rückbildung der Gebärmutter. Sie gibt Tipps zum richtigen Stillen und hilft bei allen Fragen rund ums Thema. Viele Mütter nutzen die Zeit der Wochenbettpflege um selber ein wenig Kraft zu tanken.
Die zweite Untersuchung
Nach zwei bis zehn Tagen wird das Baby zum zweiten Mal untersucht. Diese U2-Untersuchung findet oftmals noch in der Entbindungsklinik statt. Hier wird das Baby ausführlich auf mögliche Störungen (Herz, Lunge, Stoffwechsel) oder andere Probleme (Hüfte) hin untersucht.
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