Es scheint noch gar nicht so lange her, als der Nachwuchs das Licht der Welt erblickte und nun sehen Sie sich als junge Eltern mit einem neuen und spannenden Lebensabschnitt konfrontiert: die Kindergartenzeit. Sind die Wochen des Mutterschutzes vorüber und neigt sich die inzwischen viel genutzte Vaterzeit dem Ende, heißt es den Weg ebnen für das nächste Abenteuer.
Aller Anfang ist schwer und viele Eltern plagen zu Unrecht Gewissensbisse, wenn sie ihr Kind in die Obhut einer öffentlichen Einrichtung geben müssen. Doch der berufliche Alltag macht keine Ausnahmen und so bleibt auch Ihnen keine wirkliche Alternative. Wichtig ist es, sich mit dieser Thematik im besten Fall bereits während der Schwangerschaft zu beschäftigen, denn Kindergartenplätze, beziehungsweise Krippenplätze sind nicht im Überfluss vorhanden. Wer auf einen Platz nach dem Mutterschutz angewiesen ist, sollte sich daher unbedingt rechtzeitig kümmern.
Tipp:
Laut Gesetz haben Sie Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zwischen einem und drei Jahren!
Was ist der Unterschied zwischen Kindergarten und Kindergrippe?
Zunächst einmal sollten Sie den Unterschied zwischen Kindergrippe und Kindergarten kennen. Einige Einrichtungen kombinieren beide Formen der Betreuung. In der Regel sind in der Kindergrippe Kinder ab sechs Monaten bis maximal drei Jahren untergebracht. Der Betreuungsschlüssel ist höher angesetzt. Denn die Erzieherinnen von Babys und Kleinkindern übernehmen deutlich mehr Aufgaben als beispielsweise Erzieherinnen von Kindern ab dem dritten Lebensjahr. Dazu zählt unter anderem das Wickeln und Füttern.
Im Kindergarten, also der nächsten Stufe, ist der Nachwuchs deutlich selbstständiger. Der Gang auf die Toilette funktioniert meist schon problemlos und das Essen mit Kinderbesteck geht bereits gut von der Hand.
Wie finde ich den richtigen Kindergarten für mein Kind?
Das ist in der Tat eine kleine Herausforderung. Schließlich wünschen Sie sich nur das Beste für Ihr Kind. Zunächst erscheint es natürlich sinnvoll eine Einrichtung zu finden, die in der Nähe des Wohnortes liegt. Logistisch betrachtet lässt sich der Alltag so etwas leichter bewerkstelligen. Oder aber die Großeltern sind ganz in der Nähe. Dann bietet sich diese Option ebenfalls an. Fakt ist, dass Eltern heutzutage auch schauen müssen, in welcher Kindergrippe beziehungsweise Kindergarten noch Plätze frei sind.
Besuchen Sie im Vorfeld gern einige Kindergärten, so denn die Möglichkeit besteht und machen Sie sich persönlich ein Bild von der Ausstattung, den Angeboten und der Lage. Nicht zu vergessen, ist die Sympathie gegenüber der Erzieherinnen. Immerhin werden diese in den kommenden Jahren Ihr Kind in ihrer Obhut haben.
Was muss ich vorweisen, wenn ich mein Kind in eine Einrichtung bringen möchte?
Bevor Sie Ihren kleinen Sonnenschein anmelden können, finden Gespräche statt. Auch die Einrichtung möchte Sie und Ihr Kind vorher etwas kennenlernen. Nicht selten werden die U-Hefte eingesehen, beziehungsweise die Impfausweise, um sicher zu stellen, dass das Kind gesund und geimpft ist. Viele Einrichtungen legen inzwischen großen Wert darauf. Mitunter genügt auch eine Bescheinigung des Kinderarztes, dass das Kind eine Einrichtung besuchen darf.
Bedenken Sie zudem, dass Sie eine private Haftpflicht nachweisen müssen, um ein Kind in einer öffentlichen Einrichtung betreuen zu lassen.
Wie gewöhne ich mein Kind an den neuen Lebensabschnitt?
Ein kleiner Schritt für Sie und ein gigantischer Schritt für Ihren kleinen Schatz. Während es früher kaum Möglichkeiten gab, sein Kind wirklich darauf vorzubereiten, bieten heute nahezu alle Einrichtungen die sogenannte Eingewöhnungsphase an. Das könnte wie folgt ablaufen:
Tag 1
Sie kommen gemeinsam mit Ihrem Kind in die Einrichtung und lernen zunächst die Gruppe und die Erzieherin kennen. Oftmals wird jetzt alles gezeigt, was Sie als Eltern bewegt und interessiert.
Tag 2
Am folgenden Tag erscheinen Sie zur Zeit des Frühstücks, so dass Ihr kleiner Schatz an einer ersten gemeinsamen Mahlzeit in Ihrem Beisein teilnehmen kann. Im Anschluss können Sie es gern versuchen einmal für ein paar Minuten den Raum zu verlassen.
Tag 3
Dieser Tag beginnt erneut mit einer gemeinsamen Mahlzeit und im Anschluss ist es möglich, das Kind für ein bis zwei Stunden in die Obhut der Gruppe und der Erzieherin zu geben.
Tag 4 und 5
Diese Tage laufen ähnlich ab. Verlängern Sie die Zeit Ihrer Abwesenheit stetig, so dass Ihr Kind sich daran gewöhnen kann.
Schlafkinder werden meist ab der zweiten Woche herangeführt und lernen ihren Schlafplatz kennen. Es ist hilfreich, wenn Sie in der zweiten Woche während der Mittagsruhe anwesend sind.
Hintergrund der schrittweisen Steigerung ist die langsame Gewöhnung an die neue Einrichtung, den neuen Tagesablauf und natürlich das bessere Kennenlernen der Erzieherinnen. Kinder finden meist schnell Anschluss. Aus der reinen Neugier heraus gehen Kleinkinder oftmals überraschend selbstsicher auf andere zu und beginnen ein gemeinsames Spiel.
Informieren Sie sich jedoch bitte immer im Vorfeld, wie die auserwählte Einrichtung die Eingewöhnungsphase handhabt. Das kann selbstverständlich variieren und muss nicht zwingend genauso ablaufen, wie es hier beschrieben wurde.
Warum ist der Kindergarten so wichtig für die Entwicklung?
Eine Kindertagesstätte ist weit mehr als nur eine Einrichtung, die zur Betreuung von Kindern gedacht ist. Für die emotionale Entwicklung ist der Besuch eines Kindergartens enorm wichtig. Denn hier lernt ihr Kind neben vielen anderen offensichtlichen Dingen, vor allem soziale Kompetenzen zu stärken. Der Umgang mit anderen Kindern beispielsweise. Das Zurechtfinden in einer Gemeinschaft. Feste Zeiten, wie zu den Mahlzeiten und Ruhezeiten einzuhalten und natürlich auch Konflikte zu lösen und sich emotional weiter zu entwickeln.
Vielen Eltern fehlt der Blick auf diesen Bereich. Denn wir sehen am Ende meist nur schöne Bilder, tolle Tanzaufführungen oder ein ganzes Weihnachtsprogramm. Die Kinder lernen unglaublich viel und ihr Tag steckt voller Überraschungen. Dabei steht das spielerische Erlernen wichtiger Kompetenzen im Bereich Motorik, Feinmotorik und Koordination im Mittelpunkt.
Lassen Sie sich mitreißen, wenn Ihr Kind nur so aus sich heraussprudelt und von seinen Abenteuern berichtet. Bleiben Sie im Kontakt mit den Erzieherinnen und tauschen Sie sich hin und wieder aus. Auf diese Weise lernen Sie viele neue Seiten an ihrem Kind kennen und Sie werden staunen, welche Fortschritte es in wenigen Wochen zeigen wird.
Die Gewissheit, dass es jeden Tag abgeholt wird, gibt Ihrem Kind Sicherheit. Es wird nicht lange dauern, dann gibt es keine Tränen mehr beim Abschied, dafür um so mehr, wenn es dann heißt, es geht nun zurück nach Hause.
Was braucht mein Kind alles in der Kita?
Der große Tag steht unmittelbar bevor. Jetzt heißt es in der Tat Tasche packen. Denn nun gilt es einige Sachen mit in die Kita zu bringen. In den bereits erwähnten Vorgesprächen wird Ihnen nochmals mitgeteilt, was Ihr Kind zukünftig alles benötigen wird. Denn das kann mitunter von Einrichtung zu Einrichtung verschieden sein.
In erster Linie ist es wichtig mindestens einen Satz Wechselsachen dabei zu haben. Angefangen bei der Unterwäsche bis hin zu Pullover, Shirt und Hose. Darüber hinaus sind Regensachen beziehungsweise Matschsachen unverzichtbar. Ein paar Gummistiefel, Hausschuhe und Sportsachen runden das Paket ab. Im Sommer hingegen werden nicht selten Sonnenhüte, Badesachen und Sonnenmilch benötigt.
Des Weiteren braucht Ihr Kind für die tägliche Hygiene eine eigene Zahnbürste, Zahnputzbecher und eventuell einen Kamm. Ist das Kind noch nicht trocken müssen Sie als Eltern selbstverständlich dafür sorgen, dass immer ausreichend Windeln und Feuchttücher vorhanden sind.
Schlafkinder bringen in der Regel eigene Bettwäsche mit. Decke und Kissen wird in vielen Kindergärten bereitgestellt. Für den Mittagsschlaf braucht Ihr Nachwuchs natürlich Schlafsachen und das geliebte Plüschtier darf nicht fehlen.
Fazit
Für Ihr Kind ist es eine wahrhaft große Veränderung, die allerdings auch viele positive Aspekte vereint. Das Zusammensein mit Gleichaltrigen und anderen Kindern ist unglaublich wichtig für die Entwicklung. Mit ein wenig Geduld, Zuversicht und einer guten Eingewöhnungsphase schaffen Sie und Ihr Kind diesen großen Schritt ohne Schwierigkeiten!
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