akz-o Farben sind für die gesunde Entwicklung eines Kindes sehr wichtig. Deshalb sollte auf die farbliche Gestaltung des Kinderzimmers, der Ort, in dem die Kleinen viel Zeit verbringen, besonderes Augenmerk gelegt werden. „Kinder brauchen eine Umgebung, die ihre Fantasie beflügelt und zugleich Geborgenheit vermittelt“, erklärt Michael Bross vom Deutschen Lackinstitut in Frankfurt. „Deshalb sollte das Kinderzimmer in hellen und freundlichen Farben gehalten sein und ein gewisses Maß an Abwechslung bieten.“ Jedoch können zu viele verschiedene Farbtöne, Muster und Formen an der Wand unruhig wirken. Hier gilt es ein gesundes Mittelmaß zwischen Reizüberflutung und Reizarmut zu finden, damit die sinnliche Wahrnehmung weder über- noch unterfordert wird. Man sollte zudem bedenken, dass auch im Zimmer verstreute Spielsachen farbige Akzente setzen und damit die Wahrnehmung des Kindes zusätzlich beeinflussen. Das kann es schnell überfordern.
Die räumliche Umgebung hat großen Einfluss auf seine Entwicklung. Während der Raum im Säuglingsalter Ruhe, Wärme und Geborgenheit ausstrahlen sollte, entwickeln Kinder zwischen drei und sechs Jahren eine Vorliebe für kräftige Rot- und Gelbtöne. Später, in der Grundschule, kommen noch Blau und Grün hinzu. In Innenräumen sollten jedoch diese Farben „entsättigt“, das heißt mit einer abgeschwächten Farbintensität und harmonisch aufeinander abgestimmt eingesetzt werden. Damit bilden sie einen harmonischen Ausgleich zu den intensiven Farbakzenten von Mobiliar, Kleidung und Spielzeug. Starke Kontraste zwischen Boden, Wand und Decke gilt es möglichst zu vermeiden, da sie zu spannungsreich sind. Auch Volltonfarben auf großen Wandflächen können sehr dominant und sogar bedrohlich wirken. Denn aufgrund ihrer Augenhöhe stellen sich Räume für Kinder wesentlich höher und weitläufiger dar als für Erwachsene. „Die Hersteller von Farben und Lacken in Deutschland haben für Kinder verschiedener Altersstufen zum Teil eigene Farbwelten und Gestaltungshilfen mit kindgerechten Motiven entwickelt, in deren Umgebung Kinder sich wohlfühlen“, informiert Bross. Ab einem gewissen Alter sollten sie bei der Gestaltung ihres Kinderzimmers auch ein Wörtchen mitreden dürfen, denn schließlich entwickeln sie häufig individuelle Farbvorlieben, die ihrer Entwicklung förderlich sein können. Da sich mit dem Alter auch das Farbempfinden ändert, sollte die Gestaltung des Kinderzimmers häufiger wechseln als in den anderen Räumen.
Wände als Spielflächen
Um mit Farbe die Wahrnehmung des Kindes anzuregen, ohne sie zu überfordern, ist eine ausgewogene Mischung von verwandten Farbtönen und Kontrasten notwendig.
Es gilt: Je größer die Fläche und je ausgeprägter die Form, desto zurückhaltender sollte die Farbe sein. Neben den farblichen Eindrücken können unterschiedliche Oberflächenstrukturen die taktile Wahrnehmungsfähigkeit von Kindern erhöhen. „So gibt es mittlerweile Wandfarben auf dem Markt, die sich wie Textilien oder Wildleder anfühlen“, weiß Bross. „Besonders interessant für Kinder sind Magnetfarben, mit denen ein Teil der Wand beschichtet werden kann und sie als zusätzliche Spielfläche erschließt.“
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