Wie in der Schwangerschaft kann es auch bei der Geburt eines Kindes zu Komplikationen kommen. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass eine Wehenschwäche vorliegt. Hier müssen dann wehenfördernde Mittel zum Einsatz kommen. Zudem kann unter anderem in diesem Fall ein Dammschnitt erforderlich werden, um dem Baby die Geburt zu erleichtern.
Durchführung des Dammschnittes
Ein Dammschnitt, der medizinische Begriff dafür lautet Episiotomie, ist ein chirurgischer Eingriff der bei einer natürlichen Geburt vorgenommen wird. Bei einem Dammschnitt wird der Damm, also der Muskelbereich zwischen Vagina und After durchtrennt. Bei einem Kaiserschnitt ist ein Dammschnitt also nicht notwendig. Bevor der Dammschnitt ausgeführt wird, wird eine örtliche Betäubung vorgenommen.
Dammschnitt – wann wird er angewendet?
Ein Dammschnitt wird heutzutage nur noch selten angewendet. In der Regel wird er nur noch ausgeführt, wenn das Baby schnell auf die Welt geholt werden muss, da es sonst in Gefahr schweben würde. Auch wenn der Damm zu fest ist und das Baby keine Möglichkeit hat, diese „Hürde“ bei der Geburt zu überwinden, wird ein Dammschnitt durchgeführt. Sollte keine medizinische Notwendigkeit bestehen, verzichten Ärzte häufig auf den Schnitt.
Gute Vorbereitung kann einen Dammschnitt verhindern
Frauen können aber auch schon vor der Geburt eines Kindes selbst etwas dazu beitragen, um den Dammschnitt zu vermeiden. So bekommen Frauen zum Beispiel in Geburtsvorbereitungskursen Tipps und Anleitungen, wie sie sich während der Geburt entspannen können. Durch eine entspannte Muskulatur wird Mutter und Baby die Geburt erleichtert. Zudem können unterschiedliche Positionen die Geburt zusätzlich erleichtern. Während der Geburt kann man seine Hebamme auch bitten, den Damm mit einem Tuch, welches mit extrem starken Kaffee getränkt ist, zu befeuchten. Das Koffein fördert die Durchblutung und macht den Damm geschmeidig. Ein Dammschnitt kann so vermieden werden. Frauen sollten das Krankenhaus jedoch vorher informieren, dass sie keinen Dammschnitt wünschen. Es sei denn, es ist aus medizinischer Sicht notwendig.
Heilung und Nebenwirkungen
Nach der Geburt wird der Dammschnitt wieder vernäht. Die Heilung verläuft jedoch bei jeder Frau anders. Bei einigen Frauen verläuft die Heilung ohne Schwierigkeiten innerhalb von drei Tagen. Bei anderen Frauen kann die Heilung auch bis zu drei Monaten dauern. Neben einer schlechten Heilung kann der Dammschnitt den Frauen aber auch noch andere Schwierigkeiten bereiten. So können zum Beispiel Schmerzen oder Inkontinenz auftreten. Auch aus diesen Gründen wird heutzutage zunehmend auf einen Dammschnitt verzichtet.
Der Dammriss im Gegensatz zum Dammschnitt
Ursprünglich wurde der Dammschnitt ausgeführt, um Mutter und Baby die Geburt zu erleichtern, aber auch um einen Dammriss zu vermeiden. Allerdings geht man heute davon aus, dass ein Dammriss weitaus weniger Komplikationen nach sich zieht als ein Dammschnitt. Während nämlich bei einem Dammschnitt die Muskulatur zwischen Vagina und After durchtrennt wird, reißt das Gewebe bei einem Dammriss meist nur an der dünnsten Stelle. Man spricht hier auch von einer „Sollbruchstelle“. Da bei einem Dammriss also zumeist weniger Gewebe beschädigt wird als bei einem Dammschnitt, verläuft auch die Heilung meist unproblematischer. Zudem ist ein natürlicher Dammriss häufig weniger schmerzhaft als ein Dammschnitt. Wobei auch hier das persönliche Schmerzempfinden der Gebärenden eine Rolle spielt.
Be the first to comment